O l i v e r s   L i n k s   z u r   L i t e r a t u r 
Thema: Experimentell
[OLLi] - [Literatur am Draht]

digiLit
[Tipp!] "Webfictions von Dirk Schröder" heißt es dort. Und das ist sicher gelogen. Es finden sich alberne Basteleien. Eine Strophe von einem Gedicht Theodor Storms auf schwarz, rot und gold zusammengesetzt, während nichts als "Bundesrepublik Deutschland" aus den Lautsprechern quakt. Automatisch weiterblätternd, teils ohne jeden Link, werden verdrehte lineare Texte präsentiert. Das erste Kapitel eines kitschigen Liebesromans, aufgereihte Zitate, oft nur halbe Sätze, ein verstummtes Gespräch und pure Meinung. Mit einer Hommage an die Internet-Literaturwettbewerbe von ZEIT, IBM und Partner ist das 'Projekt' (so nennen manche derartiges) abgeschlossen und wird nun Schicht um Schicht wieder demontiert. Die Linkliste "unterwegs" bietet einen brauchbaren Einstieg in das Thema "Internetliteratur" und einige Randgebiete. (11/98) (http://www.hyperfiction.de) [red]
 
Futuristischer Lesesalon
[*****] Gut gepflegter Anlaufpunkt. Zudem wachsen nach und nach avantgardistische Projekte auf diesem Website. Und auch eine Dokumentation mit Essays zur Internet- und Netzliteratur findet sich hier. Eine zentrale Schalt(=click)stelle auch für den akademisch Interessierten.. (http://www.s.shuttle.de/buecherei/salon.htm) (Update des Kommentars, 5. Stern, 05/98)
 
Hyperizons: the Search for Hypertext Fiction
[*****] herausgegeben von Michael Shumate. Vorwiegend ein Sammlung von Verweisen zu Hypertextprojekten und literaturwissenschaftlichen Arbeiten. Auch Prentiss Riddle's berühmte Liste "search for some hypertext fiction" ist hier zu finden. Daneben gibt es aktuelle Infos und Veranstaltungstermine. Spartanisch und leicht unübersichtlich aufgemacht - aber in Qualität und Fülle kaum zu überbieten. Ein sehr guter Startpunkt für eine virtuelle Literaturreise. (http://www.duke.edu/~mshumate/hyperfic.html) (08/97) [ds]
 
keywords - ein Meta-TAG-Text
[TIPP] Wie fleischfressende Pflanzen locken Meta-TAG-Texte den ahnungslosen Surfer - Netzliteratur, die nur aus dem Dunkel des Quell-Codes der Webseiten ans helle Licht des Web gestellt müssen. (http://www.snafu.de/~klinger/lit/meta.htm) (red) (06/98)
 
Orkus
[TIPP] Zwischen Web.Art und Net.Lit - ein sehr bildorientiertes Webwerk von Claudia Klinger, entstanden als Gegengewicht zu den vielen langen Web-Texten, die kaum jemand liest. Orkus ist noch "in progress", aber bereits sehenswert (Achtung: nicht ohne Java, Javascript) (http://www.snafu.de/~klinger/orkus/) (06/98) (red)
 
Poetron4G- Günters Genialer Gedicht Generator
[*****] Max Bense wäre stolz auf ihn gewesen. Auf den Gedichtgenerator. Jawoll. Hinsurfen, selber dichten. Zapp. Write here, write now. (Master Burroughs, rip) (http://www.in-chemnitz.de/~gg/poetron.html) (06/97)
 
TanGo - Cybertango
[*****] Hier gibt es ein Gedicht. Das heißt Tango Tanga. Das bleibt nicht wie es ist. Dazu gleich mehr. Das gut eingespielte Team Reinhard Doehl und Johannes Auer, die Gewinnerin des ersten ZEIT / IBM-Internet-Literaturwettbewerbs, Martina Kieninger, von der es ein wenig zu oft heißt, dass sie Gewinnerin eben dieses Wettbewerbs ist - sie kann nämlich auch sonst was - und andere Partner haben hier ein kollaboratives Literatur- und Kunstprojekt ins Web gestellt, das sich von den sonstigen erheblich unterscheidet: unter einem Leitthema, dem Tango, versammeln sich beliebige Werke, die NICHT miteinander zusammenhängen müssen. So geht es zu wie in einer Künstlerkneipe, keiner der Beiträge ufert aus und man kann da und dort was aufschnappen. Das dennoch alles irgendwie passt, ist wohl der Präsenz von Johannes Auer von der Stadtbücherei Stuttgart zu danken, die (in internationaler Partnerschaft) mit dem Goetheinstitut Montevideo auch Hauptgastgeberin ist. Es fällt aber schwer, zu beschreiben, denn das endet, vor allem wo Kürze geboten in einer Liste: Der Pietistentango kommt als bewegtes Bild mit Klick daher, zeigt, worum es beim Tanze geht und übt das Handgelenk. Kill the Poem strapaziert Geduld und Kasse des Modembenutzers aufs Äußerste - wie mir scheint ohne Grund, aber ich hab's nicht bis zum Ende durchgehalten. DIE BOUTIQUERIA TRANSPYRIERET LAMBADEN bietet Text per Klick und animated Gif - nicht immer leuchtet ein, warum. Die Tango-Bar zeigt einige der über 2000 Variationen des gleichnamigen Gedichts von Fernando Gomarez in deutscher Übersetzung - das ist sehr hübsch, aber mir fehlten die Originaltexte. Den worm applepie gab's nicht, obwohl ich sowas, ohne worm, ja mag, dafür kann man bei Rafael Capurro etwas über Semantik lesen. Und unter dem Titel Ziegenbalett gibt's einen Ziegentango tatsächlich tanzender Gifs - erinnert ein wenig an die Amiga-'Video'kunst der Achtziger. Mittendrin Textspiel - play the poem - drei Gedichte (noch) von Reinhard Doehl in denen jeder Besucher einzelne Verszeilen verändern darf - klar dass da der Rhythmus auf der Strecke bleiben kann - aber wie sagt Martina Kieninger? "Warum ein weiteres "Mitschreibe-Projekt"? Weil ich immer noch nicht weis, was das ist, internet-Literatur." Tja, wieß ich auch nicht. Und wenn man bedenkt, dass das Internet aus mehr als einem Dienst, aus mehr als dem WWW besteht, hat vielleicht einfach der Begriff keinen Sinn. Bringt's dass alles? Wie gesagt: hier läßt sich nicht alles über einen Kamm scheren - aber ein echter Ort der Kunst ist es allemal. für deutsche Verhältnisse sogar ein verblüffender. (http://www.stuttgart.de/stadtbuecherei/tango/s/tango.htm) (06/98) [ds]
 
text machines
[*****] Eine Übersicht mit Beispielen von Florian Cramer aus Berlin. (http://permutations.home.ml.org) (08/97, Link neu 06/98)
 
Doctor Nerve's Markov Page
[****] Programm zur Erzeugung "schlauer" Zufallstexte. Wenn Du Dich schon immer gewundert hast, wie moderne Lyrik entsteht. (http://www.ingress.com/~drnerve/nerve/pages/interact/mrkvform.shtml) (12/96)
 
Die imaginäre Bibliothek
[****] Low design, interessanter Inhalt. Hypertext-Labyrinth aus Textsplittern... zum Verlorengehen. (http://www.uni-hildesheim.de/ami/pool/home.html) (12/96)
 
Assoziations-Blaster!
[****] Eine Textdatenbank, die interne Links mit Hilfe eines Stichwortindex quasi-selbsttätig generiert. Dadurch entsteht ein Textgewebe, dass es ermöglicht, den Input aller User assoziativ zu durchforsten. Der theoretische Überbau schießt dabei zwar ein wenig über die Realität hinaus ("es gibt jetzt den neuen und wunderbaren Assoziations-Blaster, das wahrscheinlich am nächsten an das globale Gehirn heranreichende Programm") - aber Spaß verspricht die Sache reichlich. Hier werden jedenfalls die 'Mittel des Netzes' und nicht bloß die von HTML & Co. wirksam eingesetzt. Nachhelfen muss man allerdings: ohne neugierige und auch fleißige Benutzer bleibt der Speicher leer. Bitte klicken für Besuch: das etwas andere 'Mitschreibprojekt.' -- der AB wurde 1999 mit dem Projketpreis des Ettlinger Netzliteratur-Wettbewerbes ausgezeichnet. (07/99) (http://www.assoziations-blaster.de/) [ds]
 
Big Table Media: Cut-up Software
[****] Viel Skurriles, u.a. ein Softwareprogramm, mit dem man eigene kleine Cut-ups erstellen kann. Also das, was Brion Gysin und William S. Burroughs Ende der Fünfziger mit Klebstoff und Tapeziertisch und einer Ausgabe der Herald Tribune im Pariser Beat Hotel eher zufällig kreierten. (http://www.bigtable.com/cutup/) (03/98) [mp]
 
DADADATA
[****] Eine Textmaschine. SO MUSS DIE LITERATUR DES INTERNETS AUSSEHEN. en avant! (http://www.hsl.com/dada/)
 
Cyrano Server
[***] Verlegen um einen Liebesbrief? Cyrano de Bergerac - oder besser: seine elektronische Reinkarnation - hilft. (http://www.nando.net/toys/cyrano.html)